Auf der Suche nach Indien

Auf der Suche nach Indien, Originaltitel A Passage to India, ist ein 1924 erschienener Roman des britischen Autors E. M. Forster, der die kulturellen Konflikte zwischen Indern und Briten in Britisch-Indien während der Kolonialzeit Anfang der 1920er Jahre erkundet. Eine zentrale Thematik ist die Unmöglichkeit der Verständigung und Freundschaft zwischen Repräsentanten beider Gruppen, die durch die koloniale Herrschaft, die kulturellen Unterschiede, durch Vorurteile und Missverständnisse verhindert werden.[1] Neben den Auswirkungen des Kolonialismus auf menschliche Beziehungen ist das Potenzial Indiens zur Bildung einer nationalen Einheit ein weiteres wichtiges Thema. E. M. Forster kannte die Lebensbedingungen in Britisch-Indien nach zwei längeren Aufenthalten im Jahre 1912 und 1921 aus eigener Anschauung.

Der Roman, der 1924 mit dem James Tait Black Memorial Prize ausgezeichnet wurde, wurde unmittelbar nach seiner Veröffentlichung wegen seiner angeblich antibritischen Haltung kritisiert. Er gilt heute als herausragende Darstellung einer fremden Kultur[2] und als ein Klassiker der Literatur des 20. Jahrhunderts. Das US-amerikanische Magazin Time wählte ihn im Jahre 2005 zu einem der wichtigsten 100 Romane, die zwischen 1923 und 2005 erschienen. 2015 wählten 82 internationale Literaturkritiker und -wissenschaftler den Roman zu einem der bedeutendsten britischen Romane.[3]

  1. John Sutherland: How to be well read: A Guide to 500 great novels and a Handful of Literary Curiosities. Eintrag zu A passage to India. Random House Books, London 2014, ISBN 978-0-09-955296-3.
  2. Drabble: The Oxford Companion to English Literature. 1985, S. 742.
  3. The best British novel of all times – have international critics found it? In: The Guardian; abgerufen am 2. Januar 2016.

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